Wofür dieser kuriose Name, "... im ZWEITEN"?

Für manche scheint es als zweiter Wiener Gemeindebezirk - Leopoldstadt - offensichtlich, andere verstehen eventuell noch etwas anderes darunter: im zweiten Beruf(ung)sweg! Meine breite Erfahrung und Tätigkeit in der Wirtschaft erweitere ich nun offiziell und professionell um mein Angebot als Psychotherapeutin in Ausbildung unter Supervision. Oder ist gar der zweite Standort der Praxis, einer in Wien und einer in Oberösterreich gemeint? Auf den ersten Blick scheint es so klar, bei genauerem Hinschauen und Hinterfragen eröffnen sich weitere Perspektiven...

So verstehe ich auch Psychotherapie ...

und meinen Anspruch an meine Arbeit mit Ihnen: Mein unbändiges Interesse und meine Neugierde wie man Menschen, Dinge, Probleme noch sehen kann. Meine Allparteilichkeit - im Gegensatz zur Neutralität - die besonders in Paar- und Familiensettings eine notwendige Grundlage für verständnisvolles Arbeiten ist. Meine Transparenz Ihnen gegenüber, was Rahmen und Inhalt unseres gemeinsamen Arbeitsprozesses betrifft - sei es in Psychotherapie oder Coaching. Mein Respekt vor Ihnen als autonomer Mensch verbunden mit meiner “Respektlosigkeit” gegenüber einschränkenden Annahmen & Strategien, die Sie vielleicht schon länger begleiten. Schon im Eingangsbeispiel haben wir erlebt: Mehrere Perspektiven vermehren die Möglichkeiten! Wertschätzung und bescheidenes Expertentum sollen für meine Arbeitsweise sprechen: Sie als Expert*in für sich selbst, ich als Expertin für den Prozess.

So individuell jeder Mensch ist, so individuell ist jeder Prozess.

Ihr Interesse gilt der Persönlichkeitsentwicklung im Rahmen einer Einzeltherapie oder Coaching? Ihr Veränderungswunsch betrifft die Linderung von (krankheitswertigen) seelischen Störungen oder körperlichen Symptomen psychischer Genese? Psychotherapie muss keine Krankenbehandlung sein, aber sie kann es. Vielleicht wollen Sie und Ihr Partner / Ihre Partnerin gemeinsam in einem professionellen Rahmen an Ihrer Beziehung arbeiten, eine Trennung / Scheidung abwenden oder bekömmlich entwickeln? Besonders wenn Kinder betroffen sind, ist es hilfreich die gesamte Familie bzw. das Betreuungssystem in das Therapiesetting einzubeziehen.

Animation eines RollerskatersFür die Techniker*innen & Theoretiker*innen unter Ihnen: Mein methodischer Hintergrund ist die Systemische Familientherapie: Im Gegensatz zu anderen Psychotherapierichtungen steht die Veränderung des Erlebens (anstatt “nur zu Verstehen”)  im Vordergrund. Internet und Bibliotheken sind voll von wertvollen, interessanten, theoretischen und anekdotischen Beiträgen dazu. Zu mir spricht die Beschreibung von Harold A. Goolishian und Harlene Anderson, Pionieren der Familientherapie, die 1997 in “Menschliche Systeme” schrieben: “Behandlung besteht darin, dass ein Problemsystem aufgelöst wird, nicht darin, dass eine Lösung gefunden wird: es wird keine Lösung gefunden, sondern das Problem löst sich auf. Die sich verändernde Sprache der Definition des Problems führt zur Auflösung des Problemsystems. Der Therapieprozess besteht darin, das Gespräch genau auszuarbeiten und fortzusetzen, bis das Problem verschwindet. Es ist nicht so, dass der Therapeut das Problem herausarbeitet und fixiert. Vielmehr wird das Problem so bearbeitet, dass es sich auflöst und dass sich folglich auch das Problemsystem auflöst, dass also von keinem der Teilnehmer des sozialen Systems, das wir ursprünglich als Problemsystem bezeichneten, das Problem weiter als solches angesehen und beschrieben wird.”

PlantDoodleZu einem späteren Zeitpunkt werde ich weiter über meinen Zugang, mein Angebot und die Themen, mit denen Klient*innen zu mir kommen schreiben. Ich möchte Ihnen hier Möglichkeiten bieten anzuknüpfen: Vielleicht wollen Sie wertvolle “nuggets of wisdom” mitnehmen, Aha-Momente erleben, vielleicht erkennen Sie sich wieder, fühlen sich gesehen und verstanden. Und vielleicht ist irgendwann die Zeit, in der Sie sich zu dem Schritt entscheiden mit mir in Kontakt und Dialog zu treten und gemeinsam zu arbeiten. Keine Sorge, Sie müssen nicht… aber Sie können!

Herzlich,

Sophie Helbich-Poschacher

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Quelle: Goolishian, Harold A./Harlene Anderson (1997): Menschliche Systeme. In: Ludwig Reiter/Ewald Johannes Brunner/Stella Reiter-Theil (Hrsg): Von der Familientherapie zur systemischen Perspektive. Berlin [u. a.]: Springer. S. 280f.